Argentinien

Unter den zahlreichen Ländern, die in der Weinwelt – aus europäischer Sicht – als Übersee- oder Neue Welt bezeichnet werden, hat sich Argentinien einen festen Spitzenplatz erobert. Regionen, die noch vor wenigen Jahrzehnten nur für wenige Eingeweihte ein Begriff waren, sind heute weltbekannt: die Weine aus den Gebieten Mendoza und San Juan stehen für höchste Qualität.

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Bodega Atamisque
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2022 Argentinien weiß
Bodega Atamisque
Atamisque - Cabernet Sauvignon
2020 Argentinien rot

Die internationalen Rotwein-Rebsorten Merlot, Shiraz und Malbec versprechen ein Geschmacksbild, das zugleich würzig, weich und fruchtbetont ist.  

Malbec – die Erfolgsgeschichte einer Auswanderung
Eine besondere Geschichte schrieb die in Argentinien meist angebaute Rebsorte Malbec. Sie stammt nämlich aus dem Weinbaugebiet Cahors in Südwestfrankreich, wo sie unter dem Namen Cot oder Côt bekannt ist. Von dort aus erlangte sie in der Nachbarregion Bordeaux eine große Bedeutung, bevor sie von Cabernet Sauvignon und Merlot überflügelt wurde. Doch auf der Südhalbkugel feierte sie als Malbec eine Wiederauferstehung. Durch große Auswanderwellen aus Italien, Frankreich und Spanien wurde Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur der Weinbau im Allgemeinen beflügelt, sondern es kam auch die Rebsorte Malbec zu neuen Ehren. Heute sind in Argentinien mehr als 40.000 Hektar damit bestockt – damit ist Malbec die bei weitem wichtigste Rebsorte des Landes.

Der moderne Weinbau beginnt Ende des 19. Jahrhunderts
Als Urvater des modernen Weinbaus gilt Don Tiburcio Benegas (1844-1910), der Ende 1883 im Ort Godoy Cruz das bis heute hochgeschätzte Weingut Trapiche gründete. Als echter Pionier erforschte er welche europäischen und einheimischen Rebsorten auf welchen Böden und in welchen Lagen am besten gedeihen. Die bei weitem vielversprechendsten Bedingungen fanden sich in Mendoza (heute 144.000 Hektar) und San Juan (50.000 Hektar).

Weltrekord: Weinbau in 3111 Metern Höhe
Was die Lagen betrifft, hat Argentinien einige Besonderheiten zu bieten. Durch die Nähe der Anden, deren schneebedeckte Gipfel von vielen Weingütern aus gut zu sehen sind, ist der Weinbau auch in beachtlichen Höhenlagen möglich. Solche Weinfelder, die aufgrund des Mikroklimas ‚Cool-Climate-Lagen‘ genannt werden, führen bei gleichzeitigem Einfluss der kräftigen südamerikanischen Sonne zu feingliedrigen Weiß- und Rotweinen, die trotz allen Körperreichtums einen sehr eleganten Ausdruck behalten.
Wie hoch es hinaus gehen kann, beweist das Weingut Bodega Colomé in der Region Salta. ‚Altura Maxima’ heißt eine ihrer Fincas, maximale Höhe. Die höchsten Weinberge, bestockt mit Malbec, Pinot Noir, Merlot, Syrah, Torrontés, Sauvignon Blanc und Chardonnay, liegen in 3111 Metern Höhe – Weltrekord!